2012, Schriftführer Goran Isakovic berichtet:
Michi und ich saßen in der hintersten der drei Sitzreihen von Alex' Auto. Dieser beschallte uns in voller Lautstärke mit seiner "Tötet-den-D.J."-Kollektion, während Dragan verzweifelt nach Alternativen in der CD-Sammlung suchte. Michi war, kaum dass wir München in Richtung Heimat verlassen hatten, sehr still geworden. Plötzlich brach ein "Sch...e" aus ihn heraus, gefolgt von einem zweiten. Keiner von uns widersprach, denn wir fühlten uns alle so.
Wir hatten gerade erst das Relegationsspiel gegen Traunstein verloren. Jeder von uns hatte seinen persönlichen Bock geschossen. Und während Michi sicher an die verschossene Acht im siebten Spiel dachte, die uns noch in die Verlängerung gerettet hätte, musste ich an meinen Leistungseinbruch in meiner zweiten Partie denken. Ich hatte zuvor gegen denselben Gegner im 8-Ball gewonnen und ihm dabei mit, wie ich fand, guter Leistung den Schneid abgekauft. Doch im 14/1 patzte ich zu Beginn mehrfach und lies ihn so sein Selbstvertrauen und seinen Rhythmus wieder finden, während mir beides verloren ging.
Auch den anderen beiden ging es nicht besser. Dragan hatte sich viel vorgenommen und man konnte ihm ansehen, wie viel Druck er sich selbst machte. Vielleicht zu viel Druck, denn seine erste Partie hinweg spielte er verkrampft und weit unter seinen Möglichkeiten. Nach der Pause fand er zu seinem Spiel und bewies gegen denselben Gegner, dass er eigentlich der bessere Spieler ist.
Alex hingegen wird sich vielleicht vorwerfen können, den Start verschlafen zu haben. Gegen einen starken Spieler, konnte er im 9-Ball einen 1:5-Rückstand vier Spiele in Folge holen und seinen Gegner für den Rest des Nachmittages verunsichern. Leider gelang es in beiden Begegnungen, welche jeweils über die volle Distanz gingen, nicht, auf den entscheidenden Ball zu stellen, bzw. ihn zu versenken.
So blieb uns allen der Gedanke, dass wir es in der Hand gehabt hätten, wenn doch nur dies oder das geschehen wäre. Doch diese Gedanken haben die unterlegenen Mannschaften wohl immer.
Der nächste Satz, der im Auto fiel, kam von Simon. Dieser war mitgefahren, um im Fall der Fälle einzuspringen und das Team moralisch zu unterstützen. Er sagte: "Ich freu mich auf die nächste Saison."
Und recht hat er. Wir hatten eine gute Zeit in unserer ersten Saison. Die Chemie in der Mannschaft hat gestimmt. Wir konnten einige Erfolge feiern und viele Gleichgesinnte kennen lernen, mit denen wir uns gut verstanden haben und die wir hoffentlich bald wieder treffen werden. Das wir den Aufstieg nicht geschafft haben ist sicher ein Wehmutstropfen. Aber die Konkurrenz war gut und wir sind an ihr gewachsen.
Die neue Saison steht vor der Tür. Wir sind motiviert und werden niemanden auf die leichte Schulter nehmen. Die neue Saison kann kommen! Es wird spannend werden!